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Paraguay blickt auf eine bewegte Geschichte zurück

Paraguay ist ein Land im Herzen des südamerikanischen Kontinents, umgeben von den Ländern Brasilien, Argentinien und Bolivien. Neben Bolivien ist Paraguay das einzige Land Südamerikas ohne einen direkten Zugang zum Meer. Der Fluss Río Paraguay durchzieht das Land wie eine Lebensader und trennt es naturräumlich betrachtet in eine östliche und eine westliche Region. Paraguays Geschichte, von der sich auch heute noch zahlreiche Zeugnisse im Land finden lassen, ist lang und wechselvoll. In der vorkolumbischen Zeit war Paraguay von indigenen Stämmen der Guaraní besiedelt, die als Krieger auch immer wieder Zusammenstöße mit dem Inkareich erlebten. 1537 wurde die heutige Hauptstadt Asunción durch die spanischen Eroberer Juan de Salazar und Espinosa gegründet.

1811 wird schließlich die Unabhängigkeit ausgerufen. 1864-1879 kommt es zum ersten größeren Krieg in der neueren Geschichte Paraguays, dem so genannten Tripel-Allianz-Krieg. In diesem verliert das Land einen großen Teil seiner Bevölkerung und seines Territoriums. In den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts folgt dann der Chacokrieg gegen Bolivien. Paraguay siegt und sichert sich umfangreiche Gebiete im umstrittenen Chaco-Gebiet, welches westlich des Río Paraguay liegt und nur sehr dünn besiedelt ist. Die neuere Geschichte des Landes wird vor allem durch die Partido Colorado geprägt, die insgesamt 61 Jahre hier regiert. Obwohl das Land heute keine Diktatur mehr ist, handelt es sich dennoch um ein autoritäres Regime, denn die Staatsstrukturen sind mit der Politik durch die lange Vorherrschaft einer Partei eng verflochten. So gilt das Land im Gegensatz zu anderen südamerikanischen Staaten wie Brasilien oder Argentinien bislang offiziell auch nur als teilweise frei.