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Prioritäten setzen – Vollkasko oder Berufsunfähigkeitsversicherung

Man hört und liest es immer wieder – der Deutsche ist falsch versichert. Viele haben eine Hausratversicherung aber keine Haftpflichtversicherung, viele eine Vollkaskoversicherung für´s Auto aber keine Krankenhauszusatzversicherung für sich selbst, viele eine Reiserücktrittsversicherung aber keine Risikolebensversicherung, viele eine private Unfallversicherung aber keine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Die Prioritäten werden beim Gedanken Versicherung häufig falsch gesetzt. Gründe hierfür gibt es sicherlich einige – z.B. schlechte oder gar keine Beratung, fehlendes Versicherungswissen der Verbraucher oder Falscheinschätzung bei den Risiken.

Dabei ist es gar nicht so schwierig: Versichern muss man die Risiken, die man nicht alleine schultern kann!

Beispiele:

Ein Haftpflichtschaden kann in die Millionenhöhe gehen, insbesondere wenn noch Personenschäden hinzu kommen. Wer kann das einfach mal so bezahlten?

Insbesondere in Familien bildet meist das Einkommen einer Person die finanzielle Grundlage. Wenn diese wegfällt, weil die Person stirbt, ist nicht nur der seelische Schaden groß. Hier ist die Absicherung mit einer Risikolebensversicherung elementar.

Bei der privaten Unfallversicherung ist die wichtigste Leistung die Invaliditätssumme. Diese erhält man, wenn man aufgrund eines Unfalls eine bleibende Invalidität bekommt. Zum Glück ist das sehr selten, für Menschen mit riskantem Beruf oder riskanten Freizeitbeschäftigungen aber durchaus sinnvoll. Die meisten Fälle von Invalidität gehen jedoch nicht auf einen Unfall, sondern auf eine Erkrankung zurück. Dennoch ist das Risiko Unfall von vielen versichert, das Risiko Krankheit jedoch nicht. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung leistet, wenn man sich mehr arbeiten kann, egal ob Unfall oder Krankheit.

Und noch ein Zahlenbeispiel:

Bei der Vollkaskoversicherung eines KFZ geht es um eine Schadensumme zwischen ca. 5000.- und 40000.- EURO.

Angenommen, man wird mit 50 Jahren berufsunfähig und kann für sein Einkommen nicht mehr sorgen. Bis zum 65. Lebensjahr muss man aber noch mit der Rentezahlung warten, da sonst die Abschläge zu hoch sind. Bisheriges Netto waren 1500.- EURO. Das ist dann eine Schadensumme von 270000.- EURO. Wenn man dann ca. 1200.- EURO jedem Monat aus einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung erhält, ist das eine Summe von 216000.- EURO. Und diese Summe ist existenziell, da man andernfalls zum Sozialfall wird.

Leider ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung an eine gute Gesundheit gekoppelt. Daher ist es empfehlenswert, diese wichtige Versicherung bereits in jungen Jahren, also z.B. am Ende der Ausbildung oder als Berufsanfänger, abzuschließen. Wer das Geld für diese Versicherung nicht aufbringen kann, sollte lieber einfach eine niedrige BU-Rente versichern anstatt gar keine Versicherung zu haben. Man kann die BU-Rente über die Jahre hinweg langsam anwachsen lassen. Diese Dynamik kann man beenden, wenn die BU-Rente die richtige Höhe erreicht hat.

Wer jedoch wartet, bis er sich die richtige Höhe leisten kann, hat häufig schon kleine gesundheitliche Probleme, die dann entweder gar nicht mehr versichert werden oder nur gegen Aufschlag.

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