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Design-Möbel und Industrialisierung

Geschichtsunterricht ist nicht gerade beliebt. Und Möbeldesign wird ja mit vielem, aber wohl kaum mit historischen Daten und Personen assoziiert. Viel wahrscheinlicher erinnert man sich daran, wie sehr man den Nachbarn ob seiner Designmöbel bewundert hat, während man selbst mit billigem Sperrholz aus dem Möbelhaus Vorlieb nehmen muss. Ob in Esszimmer oder Wohnzimmer – Tische, Stühle, Couch und Co. vom Designer sorgen für individuelles und stilvolles Wohnen. Die Wurzeln unserer Designermöbel aber findet man in der Geschichte.

Nicht, wie oft angenommen, von James Watt, sondern 1792 von Thomas Newcomen wurde die Dampfmaschine erfunden, auf der die Industrialisierung in England ab der 18. Jahrhundert basiert. Zuvor waren alle Waren von Hand gefertigt worden. Doch plötzlich wurde es möglich, zunächst Stoffe und später jegliche Waren, ob Möbel, Bekleidung oder Maschinen, maschinell und damit in Masse zu produzieren. Nichts davon muss mehr von Hand gemacht werden. Was noch von Menschenhand gemacht werden muss, ist der erste Entwurf. Später können Maschinen dann genau dasselbe immer und immer wieder reproduzieren. Die Menschen, die die Prototypen für diese Massenwaren herstellen, haben heute meist Industriedesign studiert.

Aber schnell wurde schon in der Geschichte die Kritik an dieser Vorgehensweise laut. Die Massenware war schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem für die Augen künstlerisch interessierter Designer viel zu monoton. Sie sahen ihr Schaffen weniger als kleiner Teil in der Arbeitsteilung in den Fabriken, sondern wollten als Künstler das Leben der Menschen schöner und besser gestalten. Möbel waren das erste, was diese neuen Freidenker für ihre Designs entdeckten. Denn in der eigenen Wohnung hält man sich neben der Arbeit die meiste Zeit seines Lebens auf. Aus diesem Grunde ist die Wohnungseinrichtung, egal ob im Schlaf- oder im Esszimmer, ein wesentlicher Faktor. Modernes Design und das Wohlgefühl, das Designmöbel uns bringen, verdanken wir also klugen Köpfen von vor über 150 Jahren.

Einige Stunden verbringt man täglich im Schlafzimmer und im Wohnzimmer. Stattet man sich dort mit möglichst billigen Möbeln aus dem Möbelhaus aus, spart man unter Umständen am falschen Ende. Das gilt aber natürlich auch für alle anderen Zimmer, in denen Designmöbel eine Alternative sind. Denn mit guten und schönen Möbeln fühlt man sich einfach insgesamt besser. Jeder weiß, dass man sich besser fühlt, wenn man sich selbst ausdrücken kann und dass schöne Dinge glücklich machen können. Außerdem sind hochwertige Design Möbel neben ihrem ansprechenden Äußeren meist deutlich langlebiger und somit rentabler als ihre billigen Kollegen aus dem Möbelhaus.

Also zieht der Mensch heute im Allgemeinen viel Nutzen aus der Geschichte und dem Industriedesign. Anders wären Massenwaren wie günstige Kleidung, Autos oder PCs niemals möglich gewesen. Geht es aber darum, wie man lebt, vertraut man in vielen Fällen besser anderen klugen Köpfen der Geschichte und greift auf individuelle und hochwertige Möbel vom Designer zurück.

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