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Die Torjägerkanone in der ersten Fußball-Bundesliga

Ganz fernab der Meisterschaft und des Tabellenplatzes hat jeder Spieler in der 1. Bundesliga die Chance, eine ganz andere Trophäe als die Meisterschale in den Händen halten zu dürfen. Seit der Saison 1965/1966 wird als Individualehrung die Torjägerkanone an den besten Torschützen der Liga am Ende einer Saison vergeben.

Fast jeder Fußballfan kennt die etwa 40cm x 20cm große Kanone aus Eisen. Das Rohr der Trophäe misst 26cm. Eine kleine Figur, die allerdings für jeden Spieler eine große Bedeutung hat. Denn in einer ganzen Saison am Ende als Spieler mit den meisten Toren auf dem Rasen zu stehen und vom Kicker mit der Torjägerkanone geehrt zu werden, das ist für die meisten Spieler etwas ganz Besonderes.

Der erste Spieler, dem die Auszeichnung verliehen wurde war Lothar Emmerich von Borussia Dortmund. In der Saison 1965/1966 konnte der Stürmer 31 Mal den Ball im Netz unterbringen. Zuvor schon waren Spieler wie Uwe Seeler und Rudolf Brunnenmeier die erfolgreichsten Torschützen nach einer Saison, allerdings wurde hier keine Torjägerkanone vergeben.

Am Häufigsten konnte sich der Stürmer des FC Bayern München Gerd Müller die Torjägerkanone sichern. Insgesamt sieben Mal in den Saisons 1966/1967 bis 1977/1978 durfte einer der wohl besten Kicker der Bundesliga die Trophäe entgegennehmen. In der Saison 1971/1972 gelang Müller ein weiterer Rekord: Ganze 40 Treffer konnte der damals 26-Jährige in dieser Saison erzielen. Im Vergleich dazu gelangen Fredi Bobic im Jahr 1995/1996 für den VfB Stuttgart nur 17 Tore.

Eine kuriose Geschichte ereignete sich um den Torschützenkönig aus der Saison 2003/2004 – Ailton. Der Bremer war seinem Verein zwar mit 28 Treffern mehr als dienlich, dennoch scheint es im Jahr 2007 zu Spannungen zwischen Ailton und seinem ehemaligen Berater gekommen zu sein. Dieser bot die Trophäe aufgrund von ausstehenden Forderungen an den Bundesligaprofi mitsamt einiger persönlicher Gegenstände bei eBay an. Hier wurde bei einem Gebot von etwa 600.000 Euro die Auktion durch eine einstweilige Verfügung des Kickers gestoppt, die Trophäe steht seitdem im Werder-Museum.