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Wie entsteht ein Hallux valgus!

Jeder dritte Deutsche leidet an dieser erworbenen Fehlstellung der Großzehe, dabei sind Frauen zweimal häufiger betroffen als Männer.
Missverständlich und wohl wegen der ähnlichen Optik des Fußes, der aufgrund seiner Hallux valgus-Fehlstellung zu den Zehen hin spitz zuläuft, wird die Ursache oft dem Tragen von Stöckelschuhen oder anderem zu engen Schuhwerk zugeschrieben. In Wirklichkeit entsteht diese Verformung des Fußes aber überwiegend durch Veranlagung und ist beim weiblichen Geschlecht deshalb stärker ausgeprägt, weil Frauen gewöhnlich ein schwächeres Bindegewebe aufweisen.
Was passiert? Der Großzehballen weicht nach außen ab („Hallux valgus“), während der große Zeh selbst sich zu den anderen Zehen hin neigt. Nach und nach verabschiedet sich der Große Zeh von seiner Funktion, einen wesentlichen Anteil des Körpergewichts mit zu tragen, die Last wird auf die daneben liegenden Mittelfußknochen verteilt, die hiermit überfordert sind. Wenn nicht sofort so doch im Laufe der Jahre bildet sich im Mittelfußbereich – genauer in den Köpfchen, die sich unter jedem der Zehengrundgelenke befinden – eine Arthrose. Erst, wenn diese chronische Entzündung entstanden ist bzw. erste Anzeichen davon Schmerzen bereiten, wird ein verantwortungsbewusster Orthopäde zu einer Operation raten. Solange es sich um schmerzfreie Verformungen handelt, kann der Orthopäde krankengymnastische Übungen verordnen, die einer Verschlechterung vorbeugen. Beweglichkeitsübungen und ein Training zur Stärkung der Großzehenmuskulatur können, konsequent angewandt.
Weltweit sind an die 200 unterschiedliche Operationsmethoden bekannt, von denen sich vier als die wesentlichen manifestiert haben. Der Fußchirurg wählt je nach Schweregrad der bereits manifestierten Verformung zwischen folgenden Methoden:
1. Rahmanzadeh
Der nach dem gebürtigen Perser Prof. Dr. med. Rahim Rahmanzadeh benannte schonende chirurgische Eingriff besteht in der Beseitigung der anatomischen Fehlstellung an der Großzehe, indem ein Knochenkeil aus dem ersten Mittelfußknochen der großen Zehe entfernt wird und die beiden offenen Knochenenden dergestalt verschraubt werden, dass der zweite Mittelfußknochen nahezu parallel zu den benachbarten verläuft.
2. Austin/Chevron
Hierbei wird der erste Mittelfußknochen im Bereich des Köpfchens – nach Sägeschnitten -umgestellt, um die Knochenachse zu verändern und mit einer Schraube fixiert.
3. Meyer/Scarf
Wenn der Winkel zwischen dem Großzehmittelfußknochen und dem benachbarten Mittelfußknochen mehr als 14 Grad beträgt, muss für die beiden vorgenannten OP-Methoden eine Alternative gefunden werden. Der Chirurg durchtrennt den ersten Mittelfußknochen in Form eines „Z“, korrigiert die Stellung zum Optimalen und fixiert sie mit Schrauben.
4. Lapidus
Bei einer besonders stark ausgeprägten Form des Hallux valgus wird zusätzlich zur Meyer/Scarf-Methode der erste Mittelfußknochen mit der Fußwurzel versteift. Auf diese Weise kann sich der Mittelfußknochen nie wieder aus seiner korrigierten Position “davonschleichen“.
Abhängig von der Operationsart muss mit unterschiedlicher Dauer des Heilungsprozesses gerechnet werden.
Bei der leichten Form und der entsprechend schonenderen Operationsart (siehe 1.) kann der Patient bereits kurz nach der Operation wieder auftreten und gehen.
Nach einer Hallux valgus Operation nach Austin/Chevron (2.) dauert der Heilungsverlauf mehrere Wochen. Ca. 4-6 Wochen lang muss ein spezieller Schuh getragen werden, der Fuß darf aber bereits belastet werden. Auch nach einem Meyer/Scarf-Eingriff (3.) kann der Patient den operierten Fuß sofort belasten, muss aber mindesten 8 Wochen einen Spezialschuh tragen. Im Anschluss an eine Operation nach Lapidus (4.) wird der Fuß zunächst für 2 Wochen ruhig gestellt und darf in den darauf folgenden 8-12 Wochen nur teilweise leicht belastet werden. Bis zu 8 Monate nach der Hallux valgus Operation kann der Fuß immer noch anschwellen und muss mittels Physiotherapie regelmäßig trainiert werden.
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