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Die Geschichte der Chinateppiche

In China gibt es eine lange Tradition der Teppichfertigung, aber die ersten Orientteppiche im Land waren höchstwahrscheinlich Handelsware. Es war der kaiserliche Hof, der als Erster sein Interesse an Teppichen entdeckte und vor ca. 2000 Jahren die ersten Stücke importierte. Die Fertigung von Teppichen als Handwerk fasste dagegen erst vor ca. 500-600 Jahren im Land Fuß. Pioniere auf diesem Gebiet waren vor allem Nomaden in der Umgebung von Ninghsia und Sinkiang. Sie knüpften in erster Linie kleine und schlichte Teppiche mit chinesischen Schriftzeichen als Muster.

Während der Ming-Dynastie gewann das Teppichhandwerk immer mehr an Interesse. Besonders kennzeichnend für diese Epoche waren Teppiche mit einzigartigem Design, welches sich geometrischer Formen und zentraler Medaillons bediente. Während des 17. und 18. Jahrhunderts erlebte die Kunst des Teppichknüpfens seine Blüte und es wurden zunehmend Motive wie Blumen und Drachen im Muster verwandt, welche auch heute noch oft in Chinateppichen zur Anwendung kommen. Im 19. Jahrhundert wurden meist helle Teppiche mit natürlichen Farben gefertigt. Zu dieser Zeit wurden Chinateppiche aufgrund ihrer guten Qualität auch außerhalb der Landesgrenzen bekannt und erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. Heute ist China der größte Teppichexporteur in die westlichen Länder.

Die neuzeitigen Chinateppiche werden i.d.R. aus maschinell gesponnenem Garn geknüpft, welches mit künstlichen Farben (Chromefarben) gefärbt wird. Sie sind dafür bekannt dick und kompakt und somit auch sehr verschleißfest zu sein, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass oft doppelte Kettenfäden verwendet werden. Moderne Chinateppiche haben eine Vielzahl unterschiedlicher Muster. Neben den traditionellen Blumenmotiven oder Schriftzeichen kommen oft auch typische persische Motive zum Einsatz. Bekannte Namen für Chinateppiche sind heutzutage z.B. Ningxia, Tientsin, Paotow und Peking, nach den Städten oder Regionen aus denen sie stammen.